Echter Prosecco DOC trägt die blaue Steuerbanderole am Flaschenhals. Um dieses Siegel zu erhalten, werden die Weine strengen Qualitätskontrollen unterzogen. Im vergangenen Jahr wurde nun zum ersten Mal die Marke von 500 Millionen Flaschen überschritten, die das Siegel erhalten haben und so offiziell als Prosecco DOC verkauft werden dürfen.
Hamburg/Treviso, 11. Februar 2021. „Das ist ein Meilenstein für Prosecco DOC”, kommentiert der Präsident des Konsortiums, Stefano Zanette, „aber wir sind noch nicht auf der Zielgeraden. In der Tat warten noch viele Herausforderungen auf uns: Das fängt an bei der Schärfung von organoleptischen Eigenschaften für die Typizität unserer Weine und endet bei einem starken Fokus auf Qualität und soziale wie ökologische Nachhaltigkeitsaspekte, die die öffentliche Wahrnehmung der geschützten Ursprungsbezeichnung positiv verstärken sollen. Dabei geht es nicht primär um Wachstum, sondern um die Konsolidierung unserer wichtigsten Märkte.“
Während im Krisenjahr 2020 Schaumweine im Allgemeinen sinkende Verkaufszahlen zu vermelden hatten, konnte Prosecco DOC das Jahr gut abschließen: Nicht nur die Einführung des neuen Produkts Prosecco DOC Rosé ließ hoffen, die geschützte Ursprungsbezeichnung verzeichnete auch ein Wachstum von 2,8% im Vergleich zum Vorjahr. In absoluten Zahlen bedeutet das eine Steigerung von knapp 14 Millionen Flaschen.
„Auch in einem schwierigen Jahr wie diesem“, fährt Zanette fort, „entscheiden sich die Verbraucher*innen für Prosecco DOC. An den Zahlen können wir ablesen, dass dies nicht nur auf die erfolgreiche Einführung des Rosé zurückzuführen ist. Auch vorher schon haben sich die Konsument*innen bewusst für Prosecco DOC entschieden.“
Wer im Laden nach einem Prosecco sucht und sich anhand der Flasche entscheidet, kauft in der Regel auch einen Prosecco. Denn Prosecco ist leicht zu erkennen an der charakteristischen blau-weißen Steuerbanderole am Flaschenhals und anhand des Etiketts, auf dem nach dem Regelwerk des Konsortiums „Prosecco DOC“ stehen muss. In der Gastronomie hingegen bestellen Gäste manchmal einen Prosecco, erhalten aber einen ganz anderen Schaumwein.
„In der Hoffnung, dass das Gaststättengewerbe bald wieder seine Tätigkeit aufnehmen kann”, fügt Zanette hinzu, „wünschen wir uns, dass auch dort die Qualität von Produkten mit geschützten Herkunftsbezeichnungen besser kommuniziert wird.“
Auch das Konsortium selbst möchte seine Aktivitäten im Hinblick auf Schutz und Überwachung der geschützten Herkunftsbezeichnung verstärken und vermehrt auf Schulungen und Information setzen. Nur so könne Prosecco den Verbraucher*innen Qualität garantieren.
Vertrauen bei Konsument*innen sollen vor allem die Bemühungen des Konsortiums im Hinblick auf die ökologische und soziale Nachhaltigkeit des gesamten Prosecco DOC-Gebiets schaffen. Für das Projekt „Mosaico Verde“ wurden 5% der Rebflächen in Hecken oder Wald umgewandelt und erhalten, 56 Hektar innerhalb eines Jahres. Um den Nutzen dieser Initiative wissenschaftlich zu beweisen, gab das Konsortium Studien über die Wechselwirkungen zwischen Rebflächen, Hecken und Insekten in Auftrag. Veränderungen des Territoriums und die Entstehung neuer Reb- und Agrarflächen in der Region werden in Zusammenarbeit mit der Universität in Venedig dokumentiert. Auch die biologische Produktion und Zertifizierungen zur Nachhaltigkeit unterstützt das Konsortium. So wird die Region mit ihrer groß konzipierten Nachhaltigkeitsoffensive hoffentlich schon bald zu einer internationalen Referenz für nachhaltigen Weinbau. Nachhaltigkeit soll hier kein Schlagwort sein, sondern eine greifbare Verpflichtung in allen Phasen des Produktionsprozesses.
„Einer Umfrage von Nomisma – Wine Monitor zufolge entspricht der durchschnittliche Verkaufswert des Prosecco DOC im Regal den Erwartungen der Verbraucher*innen“, schließt Zanette. „Nur 4% der Proseccos werden demzufolge zu “Einstiegspreisen” verkauft. Dennoch arbeiten wir weiterhin kontinuierlich daran, die Qualität zu verbessern.“