Wenn in der Hochschule Geisenheim Prosecco DOC auf dem Stundenplan steht, ist die Vorfreude groß. Spritzige Tropfen aus Nordostitalien und dann noch in erstklassiger Qualität – das ist für die angehenden Weinkenner ein kleines Highlight. Auch in 2020 sollte ein solches Seminar stattfinden. Sollte. Denn dann kam Corona. Und damit auch eine echte Durststrecke für alle Papillen in Ausbildung. Denn für die Studierenden bedeutete mehr Lernen vor dem heimischen Computer gleichzeitig auch weniger Möglichkeiten, Weine zu verkosten. Doch mit Corona kam auch etwas Gutes, nämlich jede Menge Kreativität in Sachen digitaler Weinkommunikation.
Kommando zurück und kurzerhand umgeplant: 50 Verkostungspakete mit je sechs Piccolo-Flaschen machten sich also auf den Weg durch das Land. Ihr Ziel: Die Teilnehmer der Lerngruppen, zu denen sich die rund 100 Studierenden der renommierten Weinuniversität zusammengeschlossen hatten. Sie alle trafen sich, freilich coronakonform per Videochat, schließlich zu einer virtuellen Verkostung quer durch die Appellation Prosecco DOC.
Auch für Tanja Barattin vom Konsortium Prosecco DOC war das Tasting aus der Ferne ein Novum. Während dort der Tropfen bereits perlte und andernorts sich noch der fachmännischen Entkorkung gewidmet wurde, führte die Schaumweinexpertin gekonnt durch das Programm. Informationen zum Anbaugebiet, zu Rebsorten und der geschützten Ursprungsbezeichnungen bis hin zu den Charakteristika, die die Weine aus der DOC in ihrer einzigartigen Qualität auszeichnen und natürlich den außergewöhnlichen Weinen gelang es ihr, die Teilnehmer nicht nur für Prosecco DOC zu begeistern. Auch aus didaktischer Sicht dürfte sich das Format Webinar bewährt haben, sodass eine Wiederholung im nächsten Semster bereits in Planung ist.